Blauer Eisenhut  Himmelschtiiga
Aconitum napellus

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Bam, ↑ Bärgunt Juni 2007

Systematik
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Gattung: Eisenhut (Aconitum)
Art: Blauer Eisenhut
Wissenschaftlicher Name
Aconitum napellus  L.
Merkmale
Icon_Jupiter_ausdauernd    VI-IX    50-200 cm     Icon_Totenkopf_giftigIcon_Totenkopf_giftig   
Stängel kräftig, steif aufrecht;
Laubblätter zahlreich, wechselständig, dunkelgrün, fast kahl, gestielt und handförmig 5-7-fach tief geteilt;
Blüten fast immer dicht in verzweigtem, traubigem Blütenstand; Blüten kurz gestielt, zygomorph, Blütenhüllblätter in der Regel tiefblau bis blauviolett, das obere helmförmig, Helm breiter als hoch.
Standort
Der Blaue Eisenhut bevorzugt kühle und feuchte, nährstoffreiche, auch kalkhaltige Lehm- und Tonböden und helle bis halbschattige Standorte und kommt an Bachufern, auf feuchten Wiesen und an lichten Stellen in Auwäldern vor. Im Kleinwalsertal steigt er am Gipfel des Elferkopfss bis zu 2380 m Meereshöhe auf.
Gefährdung
RLVlbg: -/- | D: -/- | CH: ?
Sehr giftig
Vorsicht beim Umgang mit der Pflanze und deren Wurzelknollen, der Blaue Eisenhut ist die giftigste Pflanze Mitteleuropas. Die ganze Pflanze ist giftig, besonders die Wurzelknollen und Samen. Das Gift dringt schon durch Berührung in die Haut ein, dadurch kann es zu Hautentzündungen und schweren Vergiftungen kommen.
Trivialnamen
Mönchs-, Fischer- und Reiterkappe, Gift- und Sturmhut, Venuswagen und -kutsche, Würgling und Ziegentod.
Wissenswert
Nach Theophrast (Philosoph und Naturforscher, Schüler des Aristoteles) soll der Name „aconitum“ von einem „Dorf Akona im Gebiet der Mariandynen“ herrühren. Nach der griechischen Mythologie entstand die Pflanze aus dem Geifer des Hundes Kerberos, als Herakles diesen aus der Unterwelt hervorschleifte.
Im Mittelalter soll das Gift von Aconitum das am häufigsten verwendete Mittel zum Mord gewesen sein.
Der italienische Arzt und Botaniker Pietro Andrea Mattioli (starb 1577 an der Pest) verabreichte zum Tode Verurteilten zunächst das Gift des Blauen Eisenhuts und anschließend ein Gegengift. Überlebten die Verurteilten, so wurde ihnen die Freiheit geschenkt.
Wegen Vergiftungserscheinungen schon im therapeutischen Dosisbereich kommt die deutsche Kommission E (Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel) zu der Bewertung: »Angesichts der bereits im therapeutischen Bereich vorhandenen Risiken von Blauem Eisenhut ist seine Anwendung nicht mehr zu vertreten.«
Quellenangabe und Links
Textquelle: Icon_Link_extern Blauer Eisenhut bei Wikipedia
Icon_Link_extern Aconitum napellus bei floraweb.de
Louis Lewin, Die Gifte in der Weltgeschichte, Berlin 1920 Icon_Link_extern Digitalisierte Ausgabe von der Heinrich-Heine-Uni Düsseldorf