Karl Kessler, Kleinwalsertal März 2007
Bildquelle: Corylus avellana, Corylaceae, aus Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz von Otto Wilhelm Thomé, Tafeln von Walter Müller, Gera 1885 – www.biolib.de |
Systematik | |
Ordnung: | Buchenartige (Fagales) |
Familie: | Birkengewächse (Betulaceae) |
Unterfamilie: | Haselnussgewächse (Coryloideae) |
Gattung: | Hasel (Corylus) |
Art: | Haselstrauch |
Wissenschaftlicher Name | |
Corylus avellana L. | |
Merkmale | |
II-IV (Nussreife IX-X) 2-6 m ∇ | |
Strauch vielstämmig, aufrecht; Höchstalter 80-100 Jahre; Holz mäßig hart, rötlich-weiß; keine Borke, Rinde glatt, glänzend graubraun; Blätter rundlich bis verkehrt-eiförmig, grob gesägt, zweizeilig wechselständig an den Trieben, Oberseite zerstreut behaart, deutlich dunkler als Unterseite; Blüte vor dem Laubaustrieb; weibliche auch bei Blüte von Knospenschuppen umschlossen, Büschel roter Narben herausragend; männliche 8-10 cm lange gelbliche Kätzchen. |
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Standort | |
Die Art bevorzugt feuchte, gut durchlüftete, warme Böden, die einen hohen Humusgehalt haben und wächst in lichten Wäldern, an Waldrändern und Feldhecken. Man findet sie in den Alpen bis in Höhenlagen von etwa 1800 m. | |
Gefährdung | |
RLVlbg: -/- | D: -/- | CH: -/-+ | |
Wissenswert |
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Das Art-Epitheton avellana bezieht sich auf die antike italienische Stadt Abella, heute Avella, in der Provinz Avellino in Kampanien nahe dem Vesuv. Die Region ist für ihren Haselnussanbau schon seit dem Altertum bekannt. Die Nüsse werden von Kleinsäugern (Eichhörnchen, Bilchen, Mäusen) und Vögeln (Kleibern und Hähern) verbreitet. Diese Tiere nutzen die Nüsse als Nahrung, durch verlorene Nüsse und vergessene Nahrungsverstecke sorgen sie gleichzeitig auch für die Ausbreitung der Samen. Die Hasel ist ein Symbol für Lebens- und Liebesfruchtbarkeit; Unsterblichkeit; Frühling und glückhaften Beginn; Wunscherfüllung; Glück. Sie hat wie der Schwarze Holunder in Mitteleuropa eine lange kulturelle Tradition. Haselzweige waren häufig Teil von heidnischen wie auch christlichen Grabfunden. Im antiken Rom war die Hasel ein Friedenssymbol. Unterhändler bei Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen hatten als Zeichen ihrer guten Absichten einen Haselzweig in der Hand. Bei Hildegard von Bingen war die Hasel nicht in hohem Ansehen: Der Haselbaum ist ein Sinnbild der Wollust, zu Heilzwecken taugt er kaum. Die Redewendung in die Haseln gehen steht für ein Stelldichein. Die Volkssprüche viel Hasel, viel Kinder ohne Vater und der ist aus einer Haselstaude entsprungen weisen auf den außerehelichen Charakter solcher Verbindungen hin. Die in vielen Gegenden übliche Sitte, seiner Liebsten am 1. Mai ein Birkenbäumchen vor das Fenster zu stellen, wurde durch das Setzen eines Haselstrauches abgewandelt und das betreffende Mädchen dem Spott übergeben. |
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Trivialnamen | |
Hasel, Gemeine Hasel, Haselnussstrauch; Frau Hasel, Hagnuss, Haslistuda, Haslen… |
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Quellenangabe und Links | |
Textquelle: Haselstrauch bei Wikipedia Corylus avellana bei infoflora.ch Corylus avellana bei floraweb.de Haselstrauch bei baumkunde.de |