Eberesche   Gaiswiida, Gürgitsch, Gürgisch
Sorbus aucuparia

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Bam, ↑↓  September 2012

Bildquelle: Sorbus aucuparia, Rosaceae, aus Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz von Otto Wilhelm Thomé, Tafeln von Walter Müller, Gera 1885 Icon_gemeinfrei

 

A: Baum des Jahres 2004
D: Baum des Jahres 1997
Systematik
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Spiraeoideae
Tribus: Pyreae
Untertribus: Kernobstgewächse (Pyrinae)
Gattung: Mehlbeeren (Sorbus)
Art: Eberesche
Wissenschaftlicher Name
Sorbus aucuparia  L.
Merkmale
Icon_holzig    V-VI    15 m    
Stamm schlank, walzenförmige Wuchsform, Rinde jüngerer Bäume glatt, glänzend, gelblich bis grünlich grau gefärbt;
Blätter wechselständig, unpaarig gefiedert, 9-19 länglich-elliptische Blattfiedern, Blättchen ungleich scharf gezähnt, Blattoberseite unbehaart sommergrün, Unterseite oft leicht behaart, eher graugrün;
Blühfähigkeit im Alter von 5-6 Jahren; Blüten weiß, je 5 Kron- und Kelchblätter, ca. 20 Staubblätter;
Früchte leuchtend rot, Reife August-September
Standort
Das Bodenspektrum der Eberesche reicht von mager bis nährstoffreich, von trocken bis feucht und von sauer bis basenreich. Sie gedeiht sowohl in Laub- als auch in Nadelwäldern, auf Moorböden ebenso wie auf trockenen Steinhängen. Im Gebirge findet man den Baum bis an die Baumgrenze.
Gefährdung
RLVlbg: -/- | D: -/- |CH: -/-
Wissenswert
Der Name „Vogelbeere“ stammt von den rot-orangefarbigen beerenartigen Früchten, die der Baum im Frühherbst entwickelt und die gerne von Vögeln gefressen werden. Mit dem Kot der Vögel werden die Samen weit ausgebreitet. Die leuchtend roten und kugeligen „Beeren“ sind im botanischen Sinne jedoch Apfelfrüchte.
Auch wenn sich im Volksglauben hartnäckig das Gerücht hält, die Früchte seien giftig, ist dies nicht richtig. Allerdings enthalten die Beeren Parasorbinsäure, die zu Magenproblemen führen kann. Durch Kochen wird die Parasorbinsäure zu Sorbinsäure abgebaut, die gut verträglich ist.
Der Vogelbeerbaum war den Germanen als Thor geweihter Baum heilig. In ärmlichen Waldgegenden war das Holz so begehrt, dass die Förster früher Not hatten, die Bäume vor den armen Drehern von Spielwaren, die ihr Holz nicht gern teuer kauften, zu schützen. Im Erzgebirge hat der Vogelbeerbaum den Status eines Nationalbaums und wird im von Max Schreyer gedichteten Volkslied vom Vuglbärbaam besungen. In Schottland gehört der Rowan tree vor jedes „gute Haus“, wenn Hexen keinen Einlass finden sollen.
Nach dem keltischen Baumkreis – einer Erfindung des keltischen Neopaganismus – zählt die Eberesche – neben Apfelbaum, Walnuss und Tanne – zu den Lebensbäumen. Menschen, die in ihrem Zeichen geboren sind, wird vor allem Lebensfreude, aber auch Anpassungsfähigkeit an schwierige Lebensumstände nachgesagt. Die Kelten bepflanzten ihre heiligen Stätten, besonders Orakel- und Richtplätze, oftmals mit der Pflanze. Man sagt, dass sie die Eberesche zum Symbol des Wiedererwachens nach der dunklen Winterzeit gemacht haben. Einem irischen Sprichwort zufolge gilt die Vogelbeere als Schutzbaum gegen Blitzschlag und Hexenzauber. Äußerlich angewandt sollen die Beeren Wunden heilen, verzehrt man sie, so verlängert sich das Leben um ein weiteres Jahr.
Trivialnamen
Vogelbeere, Vogelbeerbaum, Drosselbeere, Quitsche, Krametsbeere
Quellenangabe und Links
Textquelle: Icon_Link_extern Vogelbeere bei Wikipedia
Icon_Link_extern Sorbus aucuparia bei infoflora.ch